Hormonersatztherapie? Erleichterung oder Risikofaktor?
Die Hormontherapie für Frauen in den Wechseljahren ist umstritten. Sie kann Beschwerden lindern, birgt aber auch Risiken, vor allem ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Eine Studienauswertung mit Daten von über einer halben Million Frauen liefert neue Erkenntnisse – zum Einfluss der verschiedenen Hormonpräparate, dem Alter bei Therapiebeginn, der Anwendungsdauer und zu Langzeiteffekten. Daraus geht hervor: Das Risiko für Brustkrebs tritt früh ein und hält lange an.
In westlichen Ländern nehmen sie derzeit etwa 12 Millionen Frauen ein. Sie beginnen damit meist mit Eintreten der Wechseljahre und setzen die Einnahme noch Jahre nach der Menopause fort, also nach dem dauerhaftem Ausbleiben der Regel. Meist verschreiben Ärzte ein Kombi-Präparat aus einem Östrogen und Gestagen, um eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und somit Gebärmutterkrebs zu verhindern.
Neue Erkenntnisse aus großer Datenbasis
Diese Hormon-Kombination kann jedoch eine andere Krebsart begünstigen: Brustkrebs. In der Gruppe der 50-Jährigen ist es der am häufigsten auftretende bösartige Krebs. Der Zusammenhang zwischen den Hormonen und einem erhöhten Brustkrebsrisiko ist bekannt. Weniger untersucht waren bisher das Alter der Frau bei Therapiebeginn sowie Therapiedauer, Langzeiteffekte nach Therapie-Ende und Wirkungen der verschiedenen Hormonpräparate.
Eine Metastudie in der Medizinzeitschrift The Lancet wertete individuelle Daten von über 500 000 Frauen aus, darunter rund 144 000 Brustkrebs-Patientinnen und 425 000 Frauen ohne Brustkrebs (zur Lancet-Studie). Basis waren 58 Beobachtungsstudien zur Langzeitanwendung von Hormonen bei Wechseljahresbeschwerden.
Anwenderinnen bereits ab dem zweiten Jahr stärker gefährdet
Die Metastudie untermauert viele bisherige Vermutungen. Wichtigste neue Erkenntnis: Bereits ab dem zweiten Anwendungsjahr haben Frauen, die zum Zeitpunkt der letzten Regelblutung eine Hormontherapie beginnen, ein signifikant höheres Brustkrebsrisiko als vergleichbare Frauen, die darauf verzichten. Bei dauerhafter Anwendung nehmen sie zudem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose und Gallenwegerkrankungen in Kauf.
Weitere Erkenntnisse im Überblick
Kombipräparat mit Gestagen riskanter. Es bestätigte sich der Verdacht, dass Kombi-Präparate aus einem Östrogen und Gestagen das Risiko für Brustkrebs stärker erhöhen als die alleinige Anwendung eines Östrogens, wie sie nur bei Frauen ohne Gebärmutter möglich ist.
Östrogenartig und Anwendungsform nicht ausschlaggebend. In der Risikoanalyse ergab sich kein Unterschied, ob die Östrogene in Form von Estradiol oder konjugierten Östrogenen verwendet werden, oder welche Anwendungsart – Tabletten oder Pflaster – die Frau wählt.
Immenser Einfluss der Einnahmezeit. Je länger Hormone angewendet werden, desto höher ist das Brustkrebsrisiko. Nur geringfügig erhöht es sich, wenn die Behandlungsdauer kürzer als ein Jahr dauert. Nach ein bis vier Anwendungsjahren ist es bereits deutlich erhöht.
Wenn die Hormonersatztherapie länger als fünf Jahre angewendet wurde, ist das Brustkrebsrisiko nach dem Absetzen noch mindestens zehn Jahre lang erhöht.
Quelle St.Warenstiftung
Hormondiagnostik
Viele Frauen meinen dass ihnen die Hormondiagnostik über ihre Hormonwerte Aufschluss geben und über zu erwartende Beschwerden.
Das ist alles Quatsch.
Die Bestimmung der Hormonwerte im Blut ist daher fast immer überflüssig, da die Intensität möglicher Beschwerden unabhängig von der Höhe der Werte ist.Frauen haben nicht nur unterschiedliche Hormonwerte, Frauen reagieren auch unterschiedlich auf gleiche Hormonkonzentrationen.
Frauen haben in ihrer zyklischen Zeit eine Schwankungsbreite zwischen 40 und 300 pg/ml Estradiol.
Alles nur um den Frauen das Geld aus der Tache zu ziehen.