Die Rente is eins von den schönen Dingen,
die ersma sehr verlockend klingen.
Morgens kansse länger liegen,
Muss ja jezz nich mehr die U-Bahn kriegen.
Beim Frühstück mit deiner Liebsten läßte Dir viel Zeit,
Holse ersmal Brötchen, hasset ja nich weit.
Deine Liebste liest die Zeitung gaaanz in Ruhe,
Beide sitzter am Tisch wieder im Schlafanzug und Hüttenschuhe.
Danach, so umme Mittachzeit, geehsse einkaufen!
Dat schöne is du brauchs nich weit laufen.
Bring ma mit en bisken Käse, bisken Schinken
und en Hefebrot.. ja und watt zum Trinken.
Klopapier is alle– vergisset bloß nich!
Wat auch noch nee Flasche Wein? Vom Besten–
Dat paßt doch allet nich inne Tüte rein.
Ach gehsse nochma, has ja Zeit.
So um drei, da merkse dann,
Et bahnt sich eine große Erschöpfung an.
Datt Telefon kannse nich abstellen, is so wat modernes,
Legse en Kissen drauf, ach sollet doch schellen.
Läßt dich nieder, teilsse dat Rundsofa mit Deinem Engel,
Kipps zur Seite und glaubs, ja datt wars für heute.
Um 5 Uhr Nachmittach, werdet ihr beide wieder wach.
Watt? Is jetzt noch Tach?
Beide guckter nach draussen, da is hell,
Ja dat mit dem Schlafen ging ja schnell.
Jezz seiter beide einma wach,
Machter euch noch en schönen Tach.
Gehter beide in den Garten,
Macht et euch zusammen auffer Liege breit
Und genießt die schöne Rentenzeit.
Da hörter beide dat Telefon schellen,
Zu gleicher Zeit die Türglocke bimmeln,
Durch sovill Streß der jezz entsteht, spürte beide eure Blase
Wat jetzt auch noch Blähungen, fast zu spät.
Erreichter beide zum Glück den stillen Ort.
Wat tut dat gut, die Blase leer
En schönen Pups wat willsse mehr.
Wat seid ihr froh ihr beiden Alten,
den Luxus von zwei Toiletten habter im Alter behalten.
Hasse in guten Zeiten noch angebaut,
Da hasse noch Kraft gehabt bis inne Spitzen und im Balken.
Jetzt spült ihr beiden allet fort,
Ihr hört dat Gebimmel und dat Geschelle, bleibt beide sitzen,
Als Rentner musse nich mehr flitzen!